
21 Apr Zugang zu Kultureller Bildung für alle Kinder und Jugendlichen
Forderung des RDKT – Zugang zu Kultureller Bildung
//Der Rat für Darstellende Kunst und Tanz (RDKT) ist eine Sektion des Deutschen Kulturrats und setzt sich zusammen aus Bundesverbänden der Darstellenden Künste.//
Der RDKT fordert, dass folgende Ziele des UNESCO –„Framework for Culture and Arts Education“ (2024) in Deutschland umgesetzt werden:
Allen Kindern und Jugendlichen muss Zugang zu Kultureller Bildung gewährt werden.
Das Fach Theater/Darstellendes Spiel gemäß Definition der KMK muss in allen Schulformen und Stufen eingeführt werden.
Die verbindliche Vorgabe der Integration des Tanzes in die Schulfächer Sport, Musik und Theater muss in der Praxis umgesetzt werden.
Zu den strategischen Zielen und Maßnahmen, deren Umsetzung im UNESCO Framework von den Mitgliedsstaaten gefordert wird und für deren verbindliche Einführung wir uns stark machen, gehören:
Die Einbeziehung von Kunst und Kultur in alle Bildungsbereiche.
Die nachhaltige Zusammenarbeit von Schulen mit Kultureinrichtungen aller Sparten.
Die Realisierung künstlerischer und kultureller Vielfalt schon in der Ausbildung von Lehrkräften.
Eine auskömmliche Finanzierung, um den Mangel an qualifizierten Lehrkräften zu beheben.
Zur Planung der Umsetzung dieser Ziele fordert der RDKT die Bildung von Arbeitsgruppen auf Ebene der zuständigen Landesministerien unter Einbeziehung von Expert:innen aller Sparten und in Kooperationen mit Kulturinstitutionen, Initiativen und Fachverbänden.
Begründung:
Im Februar 2024 haben die Kultur- und Bildungsminister:innen der 194 Mitgliedsstaaten der UNESCO den 3. Beschluss zur Kulturellen Bildung gefasst: das „Framework for Culture and Arts Education“ steht für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden, um die Bildung in allen Ländern zu
verbessern und allen Kindern und Jugendlichen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Der Beschluss zitiert u.a. Art. 27 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: „Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben“.
Der Beschluss setzt einen Rahmen für Maßnahmen der Länder zur Umsetzung der Ziele. Die nationale Aufgabe ist es nun, Schritte zur Verwirklichung dieser Ziele zu entwickeln und zu beschließen. Dies haben im Kern der RDKT bereits in 2001, der Deutsche Kulturrat 2015 und 2017 und die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung in 2020 in Resolutionen gefordert werden gehören:Der Zugang zu einem breiten Spektrum kultureller und künstlerischer Ausdrucksformen
Die folgenden Beschlüsse sind nicht oder nur teilweise umgesetzt:
KMK-Beschluss zur kulturellen Bildung (2022)
Resolution des Deutschen Städtetages (2019)
“Seoul Agenda” der UNESCO 2010 in Seoul
„Road Map for Arts Education” der UNESCO (2006)
In Kontexten von wachsender Ungleichheit, bewaffneten Konflikten, Des- und Falschinformation, Hassreden, Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung und anderen Formen der Diskriminierung, die soziale Ungerechtigkeit befeuern und nachhaltige Entwicklung behindern, ist es unerlässlich, die Bemühungen um eine friedliche, gerechte und nachhaltige Zukunft für alle Menschen zu stärken.
Die kulturelle Bildung leistet hierzu einen elementaren Beitrag, wie in vielen internationalen Studien wissenschaftlich nachgewiesen und bereits 2006 und 2010 in den UNESCO-Beschlüssen detailliert beschrieben wird: Lernen in, durch und mit Kultur und Künsten fördert
ein weites Feld der kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung und Kompetenzen. Diese sind essentiell für alle Bereiche zukünftiger Entwicklung und für die Perspektive unserer Demokratie.
Qualitative kulturelle Bildung muss daher gewährleistet werden, um die Zukunft unserer Gesellschaft zu sichern.
Berlin, 25. März 2025
Der FVTS e.V. unterstützt dieses Vorhaben
