
20 Mrz „Die war nicht so!“
„Die war nicht so!“
Professionelles Theaterstück zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit traditionellen
Geschlechterrollen und sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Zeitliche Vorgaben: Dauer des Stückes ca. 40 Minuten, anschließend gibt es ein moderiertes Nachgespräch.
Dauer insgesamt: ca. 90 Minuten, geeignet für Schüler*innen ab Klasse 8/9
Zum Inhalt des Theaterstückes:
In dem Stück wird die Diskussion um traditionelle Geschlechterrollen und kulturelle Werte
unter multikulturellen Jugendlichen eröffnet. Hier wird die Frage gestellt, ob es die Ehre
eines muslimischen Mannes an sich gibt. Denn auf der Bühne zeigen die Schauspieler*innen
wie es ist, wenn junge Männer das Sagen haben und diesen Anspruch aus einem
umstrittenen Ehrbegriff ableiten. Im Anschluss an das Stück findet ein Nachgespräch statt.
Mit weiblichen Provokationen können Navid und Sergej in unserer Inszenierung nicht
umgehen. Ein gemeinsamer Ausflug nach Bremen gerät völlig aus den Fugen. Am Ende ihrer
Tour liegt Zahra mit dreißig Messerstichen tot auf dem Parkplatz. In einer Rückbetrachtung
der Ereignisse versuchen Sergej und Mia durch intensive Recherche Licht ins Dunkel dieser
Tragödie zu bringen und nach Motiven für diesen sinnlosen Mord zu suchen.
Dabei geht es auf der Bühne nicht darum, mit dem interkulturellen Zeigefinger in ‚gute‘
und ’schlechte‘ Muslime einzuteilen sondern um die Auseinandersetzung mit den
Mechanismen, die zur Eskalation von Gewalt führen.
Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre belegen, dass massive häusliche und
sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen vermehrt in Pandemiezeiten vor allem auch
in deutschen Familien und Beziehungen auftritt, also nicht überwiegend männlichen
Mitbürgern mit einem anderen kulturellen Hintergrund zugeschrieben werden kann. Nur
dann heißt es eben nicht „Ehrenmord“ sondern „Beziehungstat“ oder „Familientragödie“;
aber in allen Fällen handelt es sich um Femizide, das bedeutet die Tötung von Frauen und
Mädchen aufgrund ihres Geschlechts.
Ein anderes Ergebnis dieser Studien: Mehr als 50% der Tatverdächtigen sind männliche
Verwandte aus dem familiären Umfeld!
Herbert Enge (Theaterpädagogik Thalia Theater) hat uns nach der Premiere von „Die war
nicht so!“ folgendes Feedback gegeben: „Ich möchte mich nochmals bei euch für die äußerst
interessante und wichtige Veranstaltung „DIE WAR NICHT SO!“ am 26.11.2021 bedanken.
Herzlichen Glückwunsch zu der guten und sehr dichten Inszenierung. Ich wünsche euch
weiterhin viel Erfolg mit eurer Produktion.“
Schauspieler*innen: Mia – Katharina Ritmeier Navid – Altamasch Noor Sergej –David Mullikas Zahra – Natascha Pavia
Spielleitung: Olaf Bublay (olaf.bublay@gmx.de)

